Ein Moment der Ruhe … 30. Mai

Ein Moment der Ruhe … 30. Mai

23. Mai 2020

30. Mai

DANK UND SEGEN

Das Glockengeläut angesichts der Corona-Pandemie, das in den vergangenen 3 Monaten jeden Abend um 19.30 Uhr in den Kirchen erklungen ist, endet heute Abend.

Wir sagen von Herzen DANKE, allen die in dieser Zeit mit uns gemeinsam die Welt, die Menschen in der Nähe und uns selbst im Gebet vor Gott getragen haben. Es war schön, wahrzunehmen, wie viele „treu“ oder immer wieder mal dabei waren und so eine stärkende Gebetsgemeinschaft gebildet haben.
Diese Erfahrung regt uns an, auch in Zukunft hin und wieder in besonderen Zeiten zu solch einer gemeinsamen Gebets-Wegstrecke einzuladen.
„Ein Moment der Ruhe – in stürmischen Zeiten“ – alle Gebete können Sie ab kommender Woche in der FIDES in Form einer PDF-Datei erhalten. Rufen Sie an oder schicken einfach ein Mail: info@fides.koeln.

Segensgebet

Gott segne Euch.
Er lasse Euch glücklich werden wie Menschen glücklich sein können.
Er lasse Euch erkennen, was ihr selbst zu Eurem und der anderen Glück beitragen könnt.

 Er schenke Euch Mut, Geduld, Entdeckerfreude, Phantasie, weiter zu wachsen und euch zu entwickeln,
und so immer mehr die Menschen zu werden, die ihr unter den liebevollen Augen Gottes sein dürft.


Er schenke Euch die Kraft, Euren inneren Frieden nicht von äußeren Einflüssen abhängig zu machen.
Er lasse Euch verbunden sein mit den Menschen, die zu Euch gehören und aufmerksam sein für die Menschen, die euch brauchen.
Er schenke euch die Kraft zur Vergebung und Versöhnung.

Er stärke euch in den Ungewissheiten dieser Tage.
Er schenke euch Vertrauen in der Angst, Klarheit in euren Zweifeln
und Hoffnung in jeder Form von Trostlosigkeit.

 Er schenke Euch langen Atem, schwere und dunkle Tage zu bestehen
und die Freude, helle und leichte Tage zu genießen.
Er stärke Euren Glauben, Eure Hoffnung und Eure Liebe.

 Gott lasse sein Angesicht über Euch leuchten alle Tage Eures Lebens.
So segne Euch der lebendige Gott,
+ Vater, Sohn und Heiliger Geist.

 (nach Hermann Bartsch)

 

Meine Zeit steht in deinen Händen:

29. Mai

GLÜCKLICH IST DER MENSCH, DER AUF DICH VERTRAUT.

„Mut ist die Angst, die gebetet hat.“ Der Psalm 84 (in der Elberfelder Übersetzung) ist ein solcher Mutmacher; er ist voller Stärkungen und Tröstungen für den Betenden.
Gehen Sie ihn ruhig 2x durch und halten für sich Worte und Bilder fest, die sie besonders berühren. Teilen Sie diese, wenn Sie mögen, auch Ihrem Gebetspartner/in mit.

Psalm 84

Wie lieblich sind deine Wohnungen,
Herr der Heerscharen!
Es sehnt sich, ja es schmachtet
meine Seele nach den Vorhöfen des Herrn.
Mein Herz und mein Leib,
sie jauchzen dem lebendigen Gott entgegen.

Auch der Vogel hat ein Haus gefunden
und die Schwalbe ein Nest für sich,
wo sie ihr Jungen hingelegt hat – deine Altäre,
Herr der Heerscharen,
mein König und mein Gott!

Glücklich sind, die in deinem Haus wohnen.
Stets werden sie dich loben.
Glücklich ist der Mensch, dessen Stärke in dir ist,
in dessen Herzen gebahnte Wege sind!

Sie gehen durch das Tränental und machen es zu einem Quellort.
Ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen.
Sie gehen von Kraft zu Kraft.
Sie erscheinen vor Gott in Zion.

Herr, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet!
Vernimm es , o Gott Jakobs!
Blicke doch, o Gott, auf unseren Schild!
Schaue an das Antlitz deines Gesalbten.

Denn ein Tag in deinen Vorhöfen
ist besser als (sonst) tausend.
Ich will lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes
als wohnen in den Zelten der Gottlosen.

Denn Gott, der Herr, ist Sonne und Schild.
Gnade und Herrlichkeit wird der Herr geben,
kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln.
Herr der Heerscharen!
Glücklich ist der Mensch der auf dich vertraut!

 

In eigener Sache: Das tägliche zusätzliche Geläut der Glocken um 19:30 Uhr im Angesicht der Corona-Krise wird – auch aufgrund erster Zeichen der Besserung (wenn auch noch nicht der Überwindung der Pandemie) – an Pfingsten im Erzbistum Köln wieder ausgesetzt. Morgen, am Vorabend des Pfingstfestes, wird ein letztes Mal geläutet. Wir beenden damit auch das tägliche Einstellen eines Gebetstextes (nicht aber das Gebet;-)) bei Facebook oder auf unserer Homepage.
Bei Interesse können Sie ab nächste Woche eine PDF-Datei aller Gebete dieser Zeit zum eigenen Gebrauch in der FIDES erhalten. Einfach melden unter info@fides.koeln; die PDF-Datei wird Ihnen dann zugemailt oder zugeschickt.

28. Mai

GEBET ZUM HEILIGEN GEIST

Heiliger Geist,
du hast die Propheten erleuchtet
und ihnen eingegeben, Zeugnis abzulegen für Gottes Wort.

Heiliger Geist, du hast die Jungfrau Maria vorbereitet,
die Mutter des Herrn zu werden.

Heiliger Geist, du bist am Tag der Taufe
auf Jesus herabgekommen.

Heiliger Geist, du hast Jesus in die Wüste geführt,
du hast ihm beigestanden, als er das Reich Gottes verkündete.

Heiliger Geist, Jesus hat uns verheißen,
dass du immer mit uns und in uns sein wirst.

Heiliger Geist, du bist auf die Jünger herabgekommen
und hast sie zu einer neuen Gemeinschaft versammelt.

Heiliger Geist, durch dich wurden wir zum Leben der Kinder Gottes geboren;
du machst uns zu lebendigen Zeichen der Gegenwart Gottes.

Heiliger Geist, du betest in uns.

Herr, unser Gott,
mache unser Leben zu einem Tempel des Heiligen Geistes,
lass uns aus der Fülle deiner Liebe leben.

Schenke jedem von uns die Früchte des Geistes:
Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte und Treue.

Erfülle mit deinem Heiligen Geist uns und alle,
damit durch unsere Worte und Taten deutlich wird, wer du bist.

Sende deinen Tröster-Geist allen,
die krank, alleine, traurig oder verzweifelt sind.

Sende deinen Geist der Kraft allen,
die ungerecht behandelt werden und Rückgrat zum Widerstand brauchen.

Sende deinen Geist des Friedens
in unsere Wohnungen, Arbeitsplätze, Familien und  Nachbarschaften,
dass wir zueinander finden und vergeben:
Führe die Nationen durch das Wirken deines Geistes zusammen.

Amen.

Das Feuer der Liebe Christi wohne in uns,
das Feuer jener Liebe, mit der er uns zuerst geliebt hat.
So segne uns der eine Gott,
+ Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Amen.

(nach Taize.fr/de)

 

27. Mai

EINFACH MAL SO…

Wenn ich noch einmal leben würde

Ich möchte das nächste Mal mehr Fehler begehen.
Ich würde mich entspannen.
Ich würde mich lockerer geben.
Ich würde alberner sein, als ich es auf diesem Trip gewesen bin.
Ich würde weniger Dinge ernst nehmen.
Ich würde mich mehr Gefahren aussetzen.
Ich würde mehr Berge erklimmen und mehr Flüsse durchschwimmen.
Ich würde mehr Eiskrem und weniger Bohnen essen.
Vielleicht hätte ich dann zwar mehr wirkliche Probleme,
aber dafür weniger eingebildete.

Ich bin einer von den Menschen, die richtig und vernünftig leben  –
Tag für Tag, Stunde für Stunde.
Ich habe zwar auch schon viele Dinge erlebt,
aber wenn ich noch einmal leben könnte,
dann würde ich noch mehr davon erleben.
Das heißt, ich würde sonst nichts haben wollen.
Ich würde von einem Monat zum anderen leben
anstatt jeden Tag schon viele Jahre im Voraus.
Ich bin einer von jenen Menschen gewesen,
die nirgendwo ohne Thermometer, Wärmeflasche, Regenmantel und
Fallschirm hingehen.
Wenn ich noch einmal lebte,
dann würde ich weniger Gepäck mitnehmen als diesmal.

Wenn ich noch einmal lebte,
dann würde ich im Frühling viel früher barfuß gehen
und im Herbst länger.
Ich würde öfter tanzen gehen.
Ich würde mehr Karussell fahren.
Ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.

(Nadine Stair, 85 Jahre alt, Louisville, Kentucky)

Gebet:
Heiliger Geist,
erfülle unsere Herzen
und entzünde auch in uns das Feuer,
das im Herzen Jesu brannte,
wenn er vom Gotttesreich sprach.
Nur du, Heiliger Geist, kannst es entfachen,
und deshalb halten wir dir unsere Schwäche hin,
unsere Armut, unser erloschenes Herz,
damit du es wieder entfachst mit der Glut
eines heiligen Lebens und der Kraft deines Reiches.
Amen.

 

26. Mai

ABSICHTSLOSIGKEIT

„Wir wollen hier nichts erreichen, sondern einfach dasein.
Wir brauchen nachher nichts vorweisen zu können. Weder wollen wir Einsichten erringen, noch Entscheidungen herbeiführen, noch für unser kommendes Leben Programme ausarbeiten, die vielleicht nie ausgeführt werden. Sondern wir wollen innerlich ruhig werden; uns dem Augenblick geben, wie er kommt; uns dem öffnen, was von Gott her an uns gelangt und tun, was gerade an der Reihe ist.
Dem Menschen, der immer etwas bezweckt, sperren sich die Dinge. Es ist als stieße sein verhärteter Wille gegen sie, und sie wehrten sich. Und erst die Menschen! Verschließt man sich nicht, verteidigt man sich nicht sofort, wenn man beim Andern die Absicht bemerkt? Wenn man dem Absichtslosen begegnet, wird alles anders.  Es gibt nicht leicht eine größere Kraft als die Absichtslosigkeit… Absichtslosigkeit löst. Das Sein wird frei.
Der Absichtslosigkeit in klarem Geiste und warmen Herzen ergeben sich die Dinge und das Geschehen ordnet sich sanfter. Versuchen wir es also. Lasst uns einfach dasein; sorglos im Augenblick stehen, wie er kommt.
Nichts fordern und nichts verweigern.“

Romano Guardini

Gebet:

DA BIN ICH

Vielleicht kann Gott
uns deshalb viele Male nicht erhören,
weil wir ihn zum Mittel machen wollen
statt zur Mitte.

Auf dich warten,
mein Gott,
auch wenn es lange Zeit braucht,
bis die Unruhe
sich legt in mir.

Auf dich warten,
mein Gott,
auch wenn meine Sinne
dich lange nicht wahrnehmen.
Auf dich warten,
auch wenn die Fluchtimpulse
mich zu überwältigen drohen.
Auf dich warten
Annehmen,
dass ich deine Nahesein
nicht erzwingen kann.

Mein Gott,
ich ahne,
dass du kommen wirst,
wenn meine Wünsche
nicht mehr wie eine Mauer
zwischen dir und mir stehen;
wenn mein Wollen
nicht mehr einem widerspenstigen Tier
gleicht,
das im Freund
den Feind zu wittern argwöhnt.

Während ich auf dich warte,
mein Gott,
werde ich gewahr,
dass ich erwartet bin
von dir,
dass du mich unablässig lockst,
bis ich es wage,
mich dir zu lassen.
Da bin ich , mein Gott.
Da bin ich.

Sabine Naegeli,

aus: Die Nacht ist voller Sterne,
mit freundlicher Genehmigung vom Herder Verlag.

 

25. Mai

Die Pfingstsequenz „Veni Sancte Spiritus“ ist im 13. Jahrhundert entstanden.
Für mich eines der schönsten alten Gebete – und klarer Favorit für die „Auswendig-lern-Abteilung“.
Diese Anrufung des Hl. Geistes berührt deshalb, weil sie ihn in seinen Gaben liebevoll beschreibt und zugleich in Lebenssituationen hineinbittet, die so allgemein formuliert sind, dass jede/r sich mit seinen Erfahrungen angesprochen fühlt.

Beten wir in der Woche auf Pfingsten zu:

Komm herab o Heiliger Geist, der die finstre Nacht zerreißt
Komm herab, o Heil’ger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.

Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.

Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not.

In der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.

Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.

Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.

Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.

Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.

Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.

Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit. Amen. Halleluja.

24. Mai

ICH HABE DEINEN RUF GEHÖRT

Jesaja 6,8:

„Da hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden?
Wer wird für uns gehen?
Ich sage: Hier bin ich, sende mich!“

Gebet:
Wie gern, mein Gott,
wäre ich unter denen,
die dich liebhaben
um deinetwillen,
die deine Verborgenheit aushalten,
weil ihnen das Vertrauen mehr gilt
als das Verstehen,
die ihren Gott nicht einzufangen trachten
in ihre Wünsche,
sondern sich beugen
vor seiner Unbegreiflichkeit.

Wie gern, mein Gott,
wäre ich unter denen,
die dein Lob festhalten,
auch wenn sie zerbrochen werden,
die verzichten können,
weil sie frei sein wollen
für das Wesentliche,

die sich versöhnen lassen
mit der Versehrtheit dieser Welt,
weil sie den Anruf der Liebe gehört haben,
den alles Unvollkommene birgt.

Wie gut, mein Gott,
dass das Herz wach ist
und Sehnsucht spürt,
heil zu werden.

Entmächtige das Ängstliche,
das Unentschlossene in mir,
das, was zugleich
ja und nein sagen will.
Nicht große Sprünge
erwartest du von mir,
sondern kleine Schritte,
und die will ich wagen,
so wahr du mir hilfst.

Amen

Sabine Naegeli, in: Die Nacht ist voller Sterne.
Mit freundlicher Genehmigung des Herder Verlags.

Und hier noch ein Song zum Reinhören: Hier bin ich, Herr. 

https://youtu.be/mSzm7rEkmEU

 

23. Mai

BLICK ZURÜCK UND NACH VORN

Gott, unser Schöpfer,
mache uns neu.

Jesus, unser Christus,
mache uns neu.

Geist des Lebens
mache uns neu.

Wir schauen auf die vergangene Woche.
An welche Erlebnisse und Gefühle erinnern wir uns sofort, was drängt nach vorne?
Was ist weit entfernt, fast schon vergessen?

Stille oder Austausch

Herr, für diese Woche
danken wir dir.

Für die Momente, in denen wir Gnade
und Schönheit begegnet sind,
danken wir dir.

 Für die Gespräche, die in unserem
Leben Eindruck hinterlassen haben,
danken wir dir.

 Für die Momente, in denen wir
bemerkt haben, dass du am Werk bist,
danken wir dir.

 Stille

Herr, wir halten dir vor,
was uns in dieser Woche weh getan hat.
Wir bitten um Heilung.

 Wir erinnern uns an die Momente, in
denen wir deine Liebe nicht geteilt haben in
Gedanken, Worten und Taten.
Wir bitten um Vergebung.

Wir erinnern uns an die Momente, in
denen wir durch die Worte und Werke
anderer verletzt wurden.
Hilf uns zu vergeben.

 Wir erinnern uns an die Momente, in
denen wir abgelenkt waren und nicht nach
dir gesucht haben.
Zeige dich uns und hilf uns dich zu entdecken.

Stille

Wir blicken nach vorne auf die nächsten Tage.
Was sehe ich – mit Freude und mit Sorge?

Herr, wir halten dir die kommende Woche
und all ihre Möglichkeiten vor.
Stärke uns für den Weg

 Wir bitten, dass uns dein Heiliger
Geist auf dem Weg der Gerechtigkeit leite.
Stärke uns für den Weg.

Du kennst unser Leben, du weißt
was uns gut tut und was uns unter
Druck setzt.
Sei uns ein guter Begleiter und gib uns
die Weisheit, deinen Willen zu
erkennen und zu tun.

Zeige dich in den vielen
Alltäglichkeiten unseres Lebens.
Hilf uns, die vielen Gelegenheiten
dir ähnlich zu leben, zu sehen und zu gestalten.

Stille

Her, wenn wir bald schlafen gehen, lass
uns im Wissen um deine unendliche Liebe
Ruhe finden,
und wenn wir morgen aufwachen, lass
uns bereit sein für das, was auf uns zukommt.

 Dazu segne uns
der Gott, mit uns auf dem Weg.

Amen.

vgl. www.lichtteilchen.com, Maria Herrmann