
„Sie werden heute eine weitere Wegmeile hin zur Einführung in die Sakramente zurücklegen“, rief der Erzbischof von Köln den Anwesenden zu und betonte zugleich, dass sie mit diesem Tag ein öffentliches Bekenntnis zu ihrem Wunsch ablegen, Christ zu werden. Zusammen mit den Taufbewerbern waren ihre Paten, die geistlichen Begleiter, die Priester, die die Sakramente spenden, sowie Angehörige und Freunde anwesend.
Bewerber erzählen von ihren persönlichen Motiven für Taufwunsch
Noch bevor Kardinal Woelki in dem Gottesdienst mit jedem einzeln das Gespräch suchte und als Diözesanbischof die allgemeine Zulassung zur Taufe öffentlich aussprach, gab jede Taufkandidatin und jeder -kandidat vor der Gottesdienstgemeinschaft seinen Taufwunsch und seine persönlichen Motive kund. Sie reichen vom Wunsch, endlich Christ zu werden oder zur katholischen Kirche zu gehören, bis hin zur Überzeugung, auf diese Weise die Liebe und den Frieden gegenüber dem Hass zu stärken oder das Leid in der Welt zu schwächen. Die Taufkandidaten kommen aus allen Altersgruppen – von jungen Erwachsenen bis hin zu Älteren. Das Verhältnis von Frauen und Männern ist ausgeglichen und es sind auch einige Personen aus anderen Ländern darunter.
Kardinal Woelki dankte allen für das öffentliche Bekenntnis. Sie alle hätten als Erwachsene Täuflinge das Glück, ihre Eingliederung in die katholische Kirche bewusst zu erleben – im Unterschied zu den meisten, die die Kindertaufe empfangen hätten. Gott beginne mit jedem in der Taufe eine Freundschafts- und Liebesbeziehung, die „nicht im Tod endet, sondern die über unser Leben hinausdauert“. „Vertrauen Sie Gott in seiner Liebe“, forderte der Erzbischof alle Anwesenden auf. Das zugesagte „ewige Leben“ meine, „in einer tiefen lebenslangen Liebe mit ihm zu leben“: „Sie sind ein Teil seiner Familie.“ Zugleich lud er dazu ein, „regelmäßig die persönliche Beziehung mit Gott zu pflegen“.
Zum Schluss des Gottesdienstes wurden die Verantwortlichen mit der weiteren Vorbereitung auf den Empfang der Sakramente beauftragt. Im Lauf der österlichen Bußzeit werden die Bewerber nun an jedem Sonntag bis Ostern einen weiteren Schritt in ihren Gemeinden hin zur Taufe unternehmen – beispielsweise mit der Ablegung des Glaubensbekenntnisses oder mit ausgewählten Zeichen zur Stärkung ihres Glaubens. Zugleich vertraute der Erzbischof in einer besonderen Geste den Benediktinerinnen von der Ewigen Anbetung in Köln die Namen der Bewerber an, damit sie in den kommenden Wochen für jeden persönlich beten. Sie nehmen damit exemplarisch jeden Taufwunsch in die Gemeinschaft der bereits Getauften auf und tragen ihn vor Gott.